Bericht des Vorsitzenden des Ausschusses Soziales, Kultur und Sport zum Thema Jugendbetreuer:

 

Im Spätsommer und Herbst 2016 hat der Ausschuss im Rahmen von drei Diskussionsrunden mit unterschiedlichen Gesprächspartnern die Erfordernis der Einstellung einer Jugendpflegerin / eines Jugendpflegers geprüft (Antrag OBH).

Die Gesprächsrunden waren zielgerichtet zusammengestellt:

Vertreter der Schulen, Caritas, Polizei, Jugendamt,

Ortsvorsteher, Jugendliche (öffentliche Einladung im Hilderser Blättchen),

Vertreter des Jugendhilfeverbandes der Caritas

Es zeigte sich, dass Hilders im Vergleich mit anderen Kommunen bedarfsmäßig im Durchschnitt liegt
.

 

Alkohol, Drogen, Sachbeschädigung und Gewalt sind bei Schülern/Jugendlichen in Hilders jedoch auch ein Thema, für das die bestehenden präventiven Angebote nicht ausreichen.



Caritaszentrum Rhön


In Hilders entsteht das Caritaszentrum Rhön – Räume sind bereits angemietet. Geplant ist eine Vernetzung mit Schulen und dem BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend).

 

Je nach Bedarf sind vorgesehen:

 

Hausaufgabenbetreuung, Nachmittagsbetreuung,

Einrichtung einer Mädchengruppe,

Kreativ- und Bewegungsangebote,

ein Offener Treff, Ferienaktivitäten,

offenes Eltern-Café, ein Krabbeltreff,

interkulturelle Angebote sowie

Beratung für rat- und hilfesuchende Menschen.


Der Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport begrüßt das Projekt Caritaszentrum Rhön in Hilders  und ist zum Ergebnis gekommen, dass man zunächst den Start und die weitere Entwicklung des Projektes abwartet, bevor ein Beschlussvorschlag zum Antrag erfolgt.

 

 

 

Am 01.09.2016 fand eine Sitzung des

Ausschusses für Soziales, Kultur und Sport statt.

 

Nach dem Verlesen des Antrags der OBH auf Schaffung einer halben Stelle für einen Jugendbetreuer berichten die geladenen Gäste:

 

Herr Schütte (Caritas Drogen- und Suchtberatung) berichtet, dass Jugendliche bis 25 Jahre seine Beratungsstelle aufsuchen.

Die Beratungsstelle hat Angebote von Beratungs- und Informationsgesprächen bis hin zu therapeutischen Gesprächen sowie ambulanter Therapie.

Von Hilders und Tann sind es jeweils 50 Personen (Jugendliche und Erwachsene), die die Beratungsstelle aufsuchen.

In der Beratungsstelle der Diakonie nochmal weitere 50 aus Hilders und Umgebung.

Gründe für das Aufsuchen der Beratungsstelle sind Alkohol (als Droge Nr.1), Konsum von Cannabis und vereinzelt von Partydrogen.

Davon kommen ca. 20 Jugendliche mehrfach wegen Konsum von Cannabis in die Beratungsstelle, drei bis vier Jugendliche wegen Genuss von Partydrogen sowie drei bis vier wegen Alkoholkonsums.

Insgesamt kommen jedoch nur etwa 8% aller tatsächlichen Betroffenen in die Beratungsstelle.

Im Vergleich zu den Kommunen im Landkreis Fulda liegen Hilders und Tann im Durchschnitt.

Herr Schütte empfiehlt in den Bereichen Alkohol und Drogen präventiv zu arbeiten.

Er berichtet weiter, dass seiner Erfahrung nach Jugendliche in

Gemeinden weniger auffällig sind, in denen ein Jugendbetreuer eingesetzt ist.

 

 

Herr Jost (Vertreter der Mittelpunktschule Hilders) berichtet von einer zunehmenden Tendenz von Kindern, die in ihren Familien nicht mehr aufgehoben sind. Dort findet keine häusliche Betreuung mehr statt, die Hausaufgaben werden nicht erledigt, die Schule wird geschwänzt. Diese Kinder entgleiten langsam der Schule. Sie haben keine Lebensperspektive mehr.

10 Schüler gehen der Schule pro Schuljahr „durch die Lappen“, d.h. sind nicht mehr beschulbar und haben sämtliche Maßnahmen von Schule und Jugendamt erfolglos durchlaufen.

Weitere 10 bis 20 Schüler sind stark gefährdet, dabei ist der Anteil der Jungen nur etwas höher als der Mädchen.

Ein beliebter Treffpunkt nach dem Unterricht ist der Sportplatz. Dort konsumieren die Schüler auch Alkohol und Cannabis.

Herr Jost empfiehlt präventiv zu arbeiten und diesen Schülern so eine Struktur zu geben, damit ihr Lebensweg ein anderer werden kann. Dies kann durch die Einstellung eines Jugendbetreuers für Hilders möglich werden. Wichtig ist die Betreuung nachmittags und an den Wochenenden.

Durch einen Jugendbetreuer können Jugendliche aufgefangen werden, einen anderen Lebensweg einschlagen und so der Kommune und dem Staat viel Geld ersparen.

Dieses sollte man im Verhältnis zu den anfallenden Personalkosten eines Jugendbetreuers sehen.

Eine zusätzliche Möglichkeit, die Probleme besser in den Griff zu bekommen, wäre, so Herr Jost, die Einstellung eines Schulsozialarbeiters.

 

Frau Albrecht (Ulstertalschule Hilders) berichtet, dass es im Gymnasium nicht solche Probleme gäbe wie an der Mittelpunktschule. Ihrer Meinung nach sprechen Vereine die Jugendlichen nicht mehr an, sich ihnen anzuschließen.

Langeweile ist da, die Jugendlichen kommen auf „dumme Gedanken“.

Sie brauchen Freizeitangebote und einen Ansprechpartner.

Frau Albrecht berichtet von einem Jugendforum im Frühjahr dieses Jahres, in dem es um die Zukunft der Jugendlichen in unserer Region ging.

Die Jugendlichen äußerten in diesem Forum, dass sie sich jemanden wünschen, der ihnen bei der Koordination von Ideen oder bestimmten Projekten hilft.

Auch sie spricht sich für einen Jugendbetreuer aus.

 

 

Herr Dostal (Jugendamt Landkreis Fulda Region Ost/Rhön) berichtet: im Moment ist auffällig, dass junge Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren durch ein fehlendes adäquates Angebot, Kontakt zu erwachsenen Männern zwischen 20 und 25 Jahren haben und durch diese mit Drogen in Berührung kommen.

Langeweile führt ebenso wie Überforderung von Eltern zu Problemen bei Jugendlichen.

Das Jugendamt bietet Beratungsgespräche durch die Erziehungsberatungsstelle an.

Das Jugendamt alleine kann die Probleme der Jugendlichen nicht auffangen bzw. nicht ausreichend Hilfen anbieten.

 

 

Herr de Beisac (Jugendförderung Landkreis Fulda) erklärt, dass offene Jugendarbeit nicht nur für die Problemfälle wäre, sondern auch für ganz normal Jugendliche wichtig ist.

Offene Jungendarbeit müsse wachsen.

Freizeitangebote sowie die Betreuung von Jugendräumen sind wichtige Aufgaben eines Jugendbetreuers.

Ein Jugendraum, in dem Jugendliche in Ruhe gelassen werden, ist zum Abhängen und Chillen ebenso wichtig wie ein Ansprechpartner.

Alkohol, so Herr de Beisac, sei in der Rhön ein Thema, dass nicht zu verharmlosen ist.

Gerade bei Vereinsfesten ist es oft kein Problem für Jugendlichen unter 18 Jahren an Alkohol heranzukommen.

 

 

Herr Krönung (Leiter Polizeistation Hilders)  berichtet, dass Langeweile oft der Auslöser für Gewalt, aber auch für Konsum von Alkohol und Drogen ist. In Hilders hat der Konsum von Drogen den Konsum von Alkohol eingeholt.

In Hilders sind Straftaten bei Jugendlichen eher unauffällig.

Man muss die Jugendlichen „einfangen“. Dabei ist die Freiwilligkeit der Jugendlichen wichtig.

Ein Jugendbetreuer kann der Vermittler zu Vereinen sein. Gute Vereinsarbeit ist eine Möglichkeit Jugendliche zu binden und Anerkennung zu erfahren.

Netzwerke müssen genutzt werden, um den Jugendlichen Hilfestellungen anzubieten.

Alle müssen mitarbeiten, Schulen, Vereine, Jugendamt, Beratungsstellen, Jugendbetreuer etc.

 

 

Michael Müller (Ortsvorsteher Wickers)  berichtet, dass es mit den Jugendlichen in Wickers eher unproblematisch sei. Von einem Drogenkonsum sei ihm nichts bekannt.

In Wickers gibt es ein gutes Gefüge sowie verschiedene Vereine wie Sport- und Musikverein.

Es gibt ein paar Einzelgänger, die nicht auffällig sind, ihren eigenen Weg gehen.

Mobbing ist ein Thema an den Schulen berichtet Herr Müller.

 

 

Claus Breitung (Ortsvorsteher Rupsroth) berichtet, dass es in Rupsroth wenige Jugendliche gibt, die auffällig sind.

Leider gibt es in Rupsroth kein Vereinsangebot für Jugendliche.

Der Jugendraum wird von Jugendlichen im Alter von 17-19 Jahren genutzt.

Bei Partys haben die Nachbarn ein Auge darauf.

 

 

Thorsten Müller (Ortsvorsteher Simmershausen) berichtet von einem aktiven Vereinsleben in Simmershausen in dem Jugendliche gut eingebunden sind.

Die Probleme mit Alkohol und Drogen in Simmershausen sind ihm bekannt.

Man ist im Gespräch mit den Jugendlichen.

Die Jugendlichen aus Simmershausen führen ihren Jugendraum in Eigen-verantwortung. Momentan renovieren sie diesen.

 

 

Herr Vonderau (Jugendbetreuer Gersfeld) hat eine 20 Std. Stelle in Gersfeld und betreut bzw. begleitet die Jugendlichen von Gersfeld und den dazugehörenden Stadtteilen. Dienstags und freitags ist Herr Vonderau im Jugendtreff, die übrigen Stunden verbringt er mit aufsuchender Jugendarbeit.

Der Jugendtreff ist Anlaufpunkt für die Jugendlichen.

Die Jugendlichen von Gersfeld nutzen die Jugendräume auch eigenverantwortlich.

Den Kontakt zu einzelnen Jugendlichen stellt Herr Vonderau unter anderem über Cliquen her. Oft ist er in der Schule und nimmt so auch Kontakt zu den Jugendlichen auf.

Cliquen fallen in der Öffentlichkeit auf, aber ernsthafte Probleme machen die Einzelgänger, an die man schwer heran kommt.

Herr Vonderau berichtet,  dass er auch viele normale Jugendliche mit einem stabilen Elternhaus  betreut.

Jugendliche wollen Erwachsen sein und dazu gehört ihrer Meinung nach Alkohol.

 

 

Frage vom Ausschussvorsitzenden Thomas Krick: Haben bei Problemkindern /-Jugendlichen die Erziehungsberechtigten den Zugang zu ihnen verloren?

 

Antworten aus der Runde:

100% dieser Jugendlichen haben eine Familie ohne Struktur, fühlen sich zu Hause unerwünscht.

Alle Schichten sind von diesem Problem betroffen.

Betroffene Jugendliche geraten in falsche Cliquen.

Am Beginn der Pubertät haben Freunde und Cliquen mehr Einfluss auf die Jugendlichen als das Elternhaus.

 

 

Fazit der Sitzung:

Drogen- und Suchtberatung, Schulen, Jugendamt und Polizei halten die Einstellung eines Jugendbetreuers für die Marktgemeinde Hilders für sehr sinnvoll.

 

 

 

Der nächsten Termin ist am 11. Oktober 2016 um 18.30 Uhr.

Eingeladen werden alle Jugendlichen, inkl. Schulsprecher der MPS und USH.

Die Einladung erfolgt über das Hilderser Blättchen,  Schulen, Ortsvorsteher,

hildersnews.de, Facebook.

 

Jugendbetreuer für Hilders - 2. Anlauf

 

Um das Thema Jugendbetreuer für die Großgemeinde Hilders voran zu bringen, hat die OBH - Fraktion in der Gemeindevertretersitzung am Dienstag, dem 14.06.2016 folgenden Prüfantrag gestellt:

 

OBH - Fraktion in der Gemeindevertretung der Marktgemeinde Hilders

Antrag zum Thema Jugendbetreuer:

Der Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport wird beauftragt, die Notwendigkeit der Einstellung eines Jugendbetreuers zu prüfen, indem er Gespräche z. Bsp. mit dem Schulnetzwerk, den hiesigen Elternbeiräten und Schulleitungen, dem Schulpsychologen, der Polizei, dem Kreisjugendamt, der Caritas Sucht- und Drogenberatung, den Ortsvorstehern oder anderen zuständigen Stellen führt.

Begründung:

Im Leitbild der Marktgemeinde Hilders heißt es unter dem Punkt

      Leben und Wohnen

  • Auch für Kinder und Jugendliche wird Hilders zukünftig beste Voraussetzungen darstellen.

 

Daher muss für die Jugendlichen ein Umfeld geschaffen werden, in dem  sie ohne Gefährdung aufwachsen können und bei Problem einen außerfamiliären und kompetenten Ansprechpartner haben. Eine neutrale Person kann unbefangen auf die Jugendlichen zugehen und mit ihnen arbeiten.

Dabei würde einem eingestellten Jugendbetreuer die Aufgabe zukommen, in der Gemeinde präventiv zu arbeiten sowie bei auftretenden Problemen Lösungswege aufzuzeigen und diese gemeinsam mit den Jugendlichen zu beschreiten.

Wenn wir als Gemeinde diese Voraussetzung schaffen, erhöhen wir langfristig und nachhaltig die Wahrscheinlichkeit, dass die Jugendlichen in Hilders ihre Heimat behalten.

Der Antrag wurde mit den Stimmen der OBH und der CWE angenommen und kann jetzt im Ausschuss sorgfälltig bearbeitet werden.

 

 

Für Freitag, den 05.02.2016, hatte die O B H zu einer öffentlichen Gesprächsrunde in den Gasthof Hohmann in Hilders eingeladen. 

Zu Gast war Herr Harald Vonderau, der seit 10 Jahren als Jugendbetreuer in der Stadt Gersfeld tätig ist.

 

Er berichtete über die Vielseitigkeit seiner Arbeit. Als neutraler Ansprechpartner für ihre Anliegen hat er einen vertrauensvollen Kontakt zur Gersfelder Jugend aufgebaut. Dadurch kann er bei vielen Problemen helfen oder die Jugendlichen zur Selbsthilfe anleiten. In spezielleren Fällen vermittelt er Kontakt zu den zuständigen Stellen. Unter anderem betreut er den Jugendraum und hat einen regelmäßigen Jugendtreff organisiert.

 

Es war eine Freude, diesem engagierten Jugendarbeiter zuzuhören, der seinen Beruf liebt und lebt. Alle Fragen der Anwesenden beantwortete er ausführlich. Die Notwendigkeit, in Hilders ebenfalls eine Stelle für einen Jugendbetreuer zu schaffen, ist an diesem Abend noch deutlicher geworden. 

 

Antrag der OBH Fraktion zum Stellenplan 2016:

Schaffung einer ½ Stelle Jugendbetreuer

Antrag der OBH Fraktion zum Haushaltsplan 2016:

Im Hauptproduktbereich 3 Jugend und Soziales

Produktbereich 36 Kinder- Jugend- und Familienhilfe

Produktgruppe 362 Jugendarbeit

Produkt 36210 Allgemeine Förderung von jungen Menschen

werden auf der Ausgabenseite 30.000,-€ eingestellt, zur Schaffung einer ½ Stelle eines Jugendbetreuers und auf der Einnahmenseite 15.000,-€ Zuschuss aus dem Förderprogramm Leader.

 

Begründung:

 

Im Leitbild der Marktgemeinde Hilders heißt es unter dem Punkt

Leben und Wohnen

  • Auch für Kinder und Jugendliche wird Hilders zukünftig beste Voraussetzungen darstellen

Daher muss für die Jugendlichen ein Umfeld geschaffen werden, in dem sie ohne Gefährdung aufwachsen können und bei Problem einen außerfamiliären und kompetenten Ansprechpartner haben. Eine neutrale Person kann unbefangen auf die Jugendlichen zugehen und mit ihnen arbeiten.

Dabei würde einem eingestellten Jugendbetreuer die Aufgabe zukommen, in der Gemeinde präventiv zu arbeiten sowie bei auftretenden Problemen Lösungswege aufzuzeigen und diese gemeinsam mit den Jugendlichen zu beschreiten.

Wenn wir als Gemeinde diese Voraussetzung schaffen, erhöhen wir langfristig und nachhaltig die Wahrscheinlichkeit, dass die Jugendlichen in Hilders ihre Heimat behalten.

 

 

 

 

Erläuterung:

Folgende Tätigkeitsbereiche gehören zu dem Angebot eines Jugendbetreuers:

Beziehungsarbeit (Aufbau eines Vertrauensverhältnisses)

Kontaktpflege (Schaffung eines Kontaktnetzes)

Beratung (alle Bedürfnisse der Jugendlichen)

Gruppen- und Projektarbeit

Freizeitgestaltung

Begleitung (Unterstützung bei Ämtern und Behörden)

Verhandlung und Vermittlung (Problembeseitigungen)

Unterstützung und Mithilfe bei Arbeitssuche, Ausbildung etc.

Konfliktmanagement

Eröffnen von Räumen

Verbesserung der Infrastruktur

Öffentlichkeitsarbeit

Diese Angebote nehmen besonders Rücksicht auf die Erfordernisse, die sich aus unterschiedlicher geschlechtlicher und ethnischer Zugehörigkeit ergeben.

Jugendliche in der Großgemeinde Hilders:

  • 12 bis 16 Jährige: 278 Personen

  • 16 bis 18 Jährige: 138 Personen

  • 18 bis 20 Jährige: 140 Personen

  • Gesamt: 556 Personen

Jugendräume in Hilders und den Ortsteilen:

  • Hilders: 2 Jugendräume

  • Batten: 1 Jugendraum

  • Brand: 1 Jugendraum

  • Rupsroth: 1 Jugendraum

  • Simmershausen: 1 Jugendraum

  • Wickers: 1 Jugendraum

 

Die Jüngsten sind im Altersbereich zwischen 12 und 14 Jahren. Überwiegend sind es aber Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren, bzw. junge Menschen bis 20 Jahre.

Die Tätigkeit der Jugendlichen im „öffentlichen Raum“ und in den Jugendräumen in Hilders wird im Wesentlichen in folgenden Beispielen wiedergegeben:

  • Treffpunkt, um gemeinsame und weitere Unternehmungen zu planen

  • Abhängen“, weil man sich teure Freizeitvergnügungen nicht leisten kann

  • Suche nach Identität in einer Gruppe, Wir-Gefühl entwickeln

  • Treffen ohne Aufsicht Erwachsener

 

Aufbau und Pflege eines vertrauensvollen Kontaktes

Um Zugang zu den Jugendlichen zu finden, Vertrauen aufzubauen und vorhandenes Misstrauen abzubauen, bedarf es eines langfristigen Prozesses und ein geduldiges und zuverlässiges Herangehen. Hier muss professionelle Jugendbetreuung ansetzen.

Alternative Freizeitgestaltung

Das Freizeitverhalten Jugendlicher ist im Wesentlichen von ihren persönlichen und finanziellen Möglichkeiten abhängig. Der Jugendbetreuer entwickelt gemeinsam mit den Jugendlichen Angebote zur Freizeitgestaltung. Diese könnten sein:

  • Verschiedene Aktionen, Arbeitskreise anbieten

  • Fahrten, Ausflüge

  • Turniere (Sport)

  • Skater-Park (Skateboards, Inliner), Eisfläche

  • Ehrenamtliche Betätigung in Vereinen

Rückmeldungen über Bedürfnisse und Wünsche werden in das Programm aufgenommen und Jugendliche bei Bedarf mit eingebunden.

 

 

 

Förderung des risikobewussten Suchtmittelumgangs

In der Lebenswirklichkeit von jungen Menschen spielen Suchtmittel aller Art eine wichtige Rolle. Das Ausprobieren steht hier immer am Anfang und muss nicht zwangsläufig zu einer entsprechenden Suchtkarriere führen. Der Jugendbetreuer sucht durch intensive Kontakte und Beziehungsarbeit das Gespräch mit den Jugendlichen über ihren Konsum und fördert durch kritische Auseinandersetzung einen risikobewussten Umgang damit.

Schaffung und Erhaltung von Räumen und Plätzen für Jugendliche

In vielen Ortsteilen stehen den Jugendlichen bereits Jugend- und Aufenthaltsräume zur Verfügung. Hier sollen engagierte und ehrenamtliche Jugendliche bei der Gestaltung und Organisation der Räumlichkeiten fachlich unterstützt und begleitet werden.

Hilfen zur Selbsthilfe

Hilfe zur Lebensbewältigung fördert die Stabilität der Jugendlichen im Alltag und den Aufbau eigener Bewältigungsfertigkeiten. Jugendarbeit setzt dabei auf die Selbsthilfekräfte, orientiert an den Lösungsstrategien Jugendlicher und setzt sich intensiv und kritisch mit ihnen auseinander.

Aufbau und Pflege eines Kontaktnetzes

Orientiert an den Problemlagen und Lösungsstrategien der Zielgruppe vermittelt der Jugendbetreuer Kontakt in das bestehende Hilfesystem. Hierzu bedarf es Kenntnisse über und Kontakte zu den jeweils für die Jugendlichen relevanten Beratungsstellen und Institutionen.

 

Vernetzung mit verschiedenen Einrichtungen und Hilfsangeboten

Der Jugendbetreuer gibt Hilfestellung bei fehlenden und ungünstigen Angeboten in Jugendhilfemaßnahmen und macht praxisnahe Veränderungsvorschläge. Im Mittelpunkt stehen immer die Bedürfnisse der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zur Verbesserung ihrer Lebenswelt.